Sie befinden sich hier: StartDatenbankenFahrplandatenbankBeschreibungAllgemeine Informationen

Allgemeine Informationen zur Fahrplandatenbank

Ein Fahrplan ist in gänzlich allgemeiner Definition ein „Zeitplan, der Fahrzeiten und Aufenthalte umfasst“. Bezogen auf das System Eisenbahn umfasst der Fahrplan eines Zuges somit den zeitlichen Ablauf der jeweiligen Zugfahrt. [1] Aus betrieblicher Sicht erfordert jede Zugfahrt auch einen Fahrplan. [2] In seiner öffentlichen Funktion soll der Fahrplan das Verkehrsbedürfnis der Landesbevölkerung so vollumfänglich wie möglich beschreiben und befriedigen. [3] Dies umfasst den Berufsverkehr ebenso wie den Freizeit- oder Urlausbverkehr. Zu diesem Zweck muss der Fahrplan in der auf dem Papier geplanten Form auch tatsächlich durchführbar, d. h. wahr, sein. [4]

Durch die Eisenbahnverkehrsordnung in der vom 8. September 1938 gültigen Fassung wurde mit § 8 (1) festgelegt, dass Fahrpläne für den öffentlichen Regelpersonenverkehr „vor ihrem Inkrafttreten bekanntzugeben und auf den Bahnhöfen rechtzeitig auszuhängen“ sind. Zudem mussten sie Angaben zur Gattung, den Wagenklassen und Abfahrzeiten enthalten. Auf größeren Bahnhöfen waren zusätzlich auch Ankunftszeiten sowie Zuganschlüsse anzugeben. [5] [6] Diese Vorgabe bestand bereits in der ersten Version der Eisenbahnverkehrsordnung vom 26. Oktober 1899, welche am 1. Januar 1900 in Kraft trat. [7] [8] [9] Sie entfiel erst durch Änderung der Verordnung von 1938 im Jahre 1977. [10] Ihr Wegfall ist dadurch zu begründen, dass die Erstellung eines Fahrplans für den öffentlichen Personenzugverkehr ohne Bekanntgabe oder Aushang sinnlos wäre. Die Bekanntgabe durch Aushang oder in sonstiger Form ist somit selbstverständlich, sodass eine diesbezügliche Regelung überflüssig ist. [11]

Bekanntgegeben wurden Fahrpläne in der Vergangenheit und – wenn auch mit geringerem Stellenwert als früher – auch heute noch durch Kursbücher. Sie werden häufig als „Leistungskatalog der Eisenbahn“ angesehen. Zuletzt dienen sie auch als Werbemittel: Zum einen durch Reklame und Werbeanzeigen in den Büchern und zum anderen durch Präsentation der Systemleistungen selbst durch ansprechende Gestaltung des Inhalts. [12] [13]

Die Idee zur Fahrplandatenbank entstand ursprünglich Ende 2014, als durch die Deutsche Bahn AG der Vertrieb der HAFAS-Fahrplan-CD zu Beginn des Fahrplanjahres 2015 eingestellt wurde. [14] Auch die Zukunft der seit dem Fahrplanjahr 2009 [15] ebenfalls nur noch online verfügbaren Kursbuchtabellen war zu diesem Zeitpunkt ungewiss. Dementsprechend entstand der Gedanke, die Leistungen der Eisenbahn auf den im Rahmen dieses Internetprojekts betrachteten Streckenabschnitten zu dokumentieren. Das Hauptaugenmerk der Erstellung lag dabei zunächst auf der Archivierung der Ankunfts- und Abfahrtsgleise aller Regionalverkehrszüge auf den betrachteten Streckenabschnitten. Die Erfassung der einzelnen Fahrpläne war dabei als „notwendiges Übel“ erachtet worden.
Mit Fortschreiten der Erfassungsarbeiten zeigte sich jedoch bald, dass der Schwerpunkt in der Erfassung nicht nur auf die Gleisangaben, sondern auch auf die Fahrplandaten gelegt werden sollte. Nachfragen in Fachforen zum Regionalverkehr „in der Zeit vor der S-Bahn“ [16] zeigen deutliche Lücken in diesem Bereich auf, da nicht jeder Interessierte Zugang zu entsprechenden Kursbüchern oder Datensammlungen hat. Zudem sollten die je nach Wochentag variierenden Laufwege der Züge ebenfalls erfasst werden. Damit war der Grundstein für die nun hier in einer allgemein und öffentlich nutzbaren Form bereitgestellte Datensammlung gelegt.

Aufgrund des großen Betrachtungszeitraums dieser Internetseite – vom ersten Drittel des 19. bis ins heutige 21. Jahrhundert – erschien eine Begrenzung der Erfassung auf „moderne“ Jahre nicht sinnvoll. Vielmehr sollten zur Vervollständigung der historischen Betrachtung auch Fahrplandaten der Anfangszeiten der Pfälzischen Ludwigsbahn erfasst werden.

Bis Ende 2016 lag der Schwerpunkt der Datenerfassung nach wie vor auf dem Regionalverkehr. Für den Fernverkehr wurde die Datenbank von Marcus Grahnert aufgrund des weitaus umfangreicheren Funktionsumfangs und Datenbestandes als ausreichend erachtet, auch wenn der verfügbare Recherchezeitraum dort seinerzeit nur auf die Fernverkehrszüge seit 1987 begrenzt war. In der auf dieser Internetseite bereitgestellten Datenbank sollten nur die Fernverkehrszüge ab 1986 und älter erfasst werden. Die Aussicht auf ein unvollständiges Datenwerk war jedoch mit der Zeit nicht mehr erstrebenswert. Zur Vervollständigung der Daten wurden daher ab Mitte 2017 auch Fernverkehrszüge erfasst, die im Fahrplanjahr 1987 und später auf den betrachteten Streckenabschnitten verkehrten.

In der Datenbank sind Fahrpläne des Personenverkehrs auf den im Rahmen dieses Projektes betrachteten Streckenabschnitten der Pfälzischen Ludwigsbahn enthalten. Konkret handelt es sich dabei um die folgenden Teilstrecken.

Dabei ist jeder Zug, der diese Strecken durchgehend oder auch nur in einzelnen Abschnitten befährt, aufgeführt. Als Abschnitt wird dabei eine Strecke von einer Betriebsstelle (Bahnhof, Haltepunkt, Überleitstelle, Abzweigstelle etc.) zu einer anderen verstanden.

Aus Gründen der Vollständigkeit im Rahmen der historischen Betrachtung sind auch Züge der folgenden Streckenabschnitte enthalten, die keine der o. g. Strecken befahren.

Mittel- bis langfristig ist vorgesehen, die Fahrplanjahre von 1964 bis 1947 zu vervollständigen. Darüber hinaus sollen auch die Fahrplanjahre der beiden Weltkriege so vollständig wie möglich erfasst werden. Die Umsetzung dieser selbst gesetzten Anforderungen ist allerdings von der Quellenlage und der zur Verfügung stehenden Zeit zur Datenbankeingabe abhängig, sodass an dieser Stelle auf die Angabe etwaiger Fertigstellungsdaten verzichtet wird.

Quellen und Anmerkungen

1
A. Groll, H. Kayser, Fahrplanwesen, 1. Auflage, Josef Keller Verlag, Starnberg, 1966, S. 21.

2
Ruckdeschel in Das Deutsche Eisenbahnwesen der Gegenwart. Band 1, Verlag Reimar Hobbing, Berlin, 1911, S. 297-314.

3
A. Groll, H. Kayser, Fahrplanwesen, 1. Auflage, Josef Keller Verlag, Starnberg, 1966, S. 24.

4
A. Groll, H. Kayser, Fahrplanwesen, 1. Auflage, Josef Keller Verlag, Starnberg, 1966, S. 27.

5
Eisenbahnverkehrsordnung vom 3. September 1938 (RGBl. II S. 663)

6
A. Groll, H. Kayser, Fahrplanwesen, 1. Auflage, Josef Keller Verlag, Starnberg, 1966, S. 120.

7
Eisenbahn-Verkehrsordnung vom 26. Oktober 1899 (RGBl. 41 S. 557)

8
A. Groll, H. Kayser, Fahrplanwesen, 1. Auflage, Josef Keller Verlag, Starnberg, 1966, S. 120.

9
Ruckdeschel in Das Deutsche Eisenbahnwesen der Gegenwart. Band 1, Verlag Reimar Hobbing, Berlin, 1911, S. 297-314.

10
Vierundachtzigste Verordnung zur Änderung der Eisenbahn-Verkehrsordnung vom 30. November 1977 (BGBl. I S. 2302)

11
A. Groll, H. Kayser, Fahrplanwesen, 1. Auflage, Josef Keller Verlag, Starnberg, 1966, S. 128.

12
A. Groll, H. Kayser, Fahrplanwesen, 1. Auflage, Josef Keller Verlag, Starnberg, 1966, S. 128.

13
H.-J. Ritzau, W. Mertl, Das Kursbuch- und Fahrplanwesen der deutschen Eisenbahnen. 1. Band: Geschichte – Systematik – Bedeutung, Verlag Zeit und Eisenbahn, Landsberg-Pürgen, 1978, S. 10.

14
HaCon Ingenieurgesellschaft mbH, FAQ – Warum kann die Offlineversion der Deutschen Bahn nicht mehr erworben werden?, http://www.hacon.de/hafas/faq-haeufig-gestellte-fragen, abgerufen am 22.12.2018

15
ohne Autor, Abschied vom Bahn-Wälzer. Kursbuch wird von CD-Rom abgelöst, Spiegel Online, http://www.spiegel.de/reise/aktuell/abschied-vom-bahn-waelzer-kursbuch-wird-von-cd-rom-abgeloest-a-562625.html, abgerufen am 22.12.2018.

16
S-Bahn-Customer, S-Bahn RheinNeckar (Einzelbeitrag), https://www.eisenbahnforum.de/index.php?s=79b510aa353fcad1019a2090ed9d49e1&act=ST&f=19&t=1684&st=1320&#entry308365, abgerufen am 22.12.2018.